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FAQ

Sie wurden zu einer NJG/EMG-Untersuchung überwiesen

Unsere Praxis führt seit nunmehr 10 Jahren die meisten NLG/EMG-Untersuchungen aller Praxen in Berlin durch.
Da die Untersuchung allgemein nicht sehr bekannt ist, versuche ich, sie hier kurz zu erklären, damit Sie besser verstehen, was während der Untersuchung gemacht wird und warum.

Schädigungen/Störungen im Nervensystem äußern sich oftmals in Symptomen wie Muskelschwäche/-lähmung, verschiedensten Sensibilitätsstörungen (“Kribbeln, Taubheit, Einschlafen, Elektrisieren“) und/oder Schmerz. Die Symptome fallen unterschiedlich aus, je nachdem, an welcher Stelle auf dem Weg des Nerves durch das Nervensystem die Störung liegt.
Jedoch kann z.B. eine Muskelschwäche/-lähmung nicht nur durch eine Störung des den Muskel versorgenden Nerves verursacht werden, sondern auch durch eine Muskelerkrankung.

Hier liegen die Aufgaben der Methoden NLG (Nervenleitgeschwindigkeitsmessung) und EMG (Elektromyographie): herauszufinden, ob und wo genau der Nerv gestört wird, ob so genannte “Lähmungspotentiale“ vorliegen, oder ob z.B. eine Muskelerkrankung vorliegt.

Bei der NLG-Messung werden Stromimpulse über die Nerven geleitet und die jeweilige Antwort gemessen. Die Reize sind sehr schwach und absolut ungefährlich – sie erinnern an das Gefühl, das man hatte, wenn man als Kind an einen elektrischen Weidezaun gefasst hat...

Bei der EMG-Untersuchung wird eine kleine, dünne (wir benutzen die dünnsten!) und sterile Spezialnadel in einen Muskel eingeführt, um dessen Potentiale auszuwerten.
Auch diese Methode ist nahezu schmerzfrei, lediglich ein kleiner Nadelstich ist zu spüren.

Da es sehr wichtig ist, die Untersuchung auf den richtigen Nerv und die richtige Stelle zu konzentrieren, werden Ihnen vor der Behandlung einige wenige gezielte Fragen gestellt. Seien Sie bitte nicht irritiert, wenn hierbei gegebenenfalls nur einzelne Aspekte Ihrer Erkrankung von Interesse sind. Diese Informationen sind in dem Fall dann von besonderem Interesse.

Sie können sich schon ein wenig vorbereiten, indem Sie sich vor dem Arztbesuch überlegen, ob Ihre Beschwerden eine Muskelschwäche oder eine Sensibilitätstörung (“Taubheit, Eingeschlafensein, Kribbeln, Brennen“ o.ä.) sind, wo genau sie am Körper bestehen, ob sie sich in Ruhe (z.B. nachts im Bett), morgens oder bei bestimmten Bewegungen/Belastungen verschlimmern und seit wann genau sie bestehen (Tage, Wochen, Monate). Ebenfalls von Interesse kann sein, ob Sie eine Zuckerkrankung, bereits bekannte Rückenprobleme haben und ob Sie “Marcumar“ zur Blutverdünnung einnehmen.

​​Was ist eigentlich Neurologie

Neurologie ist die Lehre der Krankheiten des Nervensystems und der Muskelerkrankungen.

Unterschieden werden das "zentrale" und das "periphere" Nervensystem. Das zentrale Nervensystem umfasst das Gehirn und das Rückenmark. Das periphere Nervensystem wird gebildet aus den Nervenstrukturen außerhalb des Rückenmarks, die im Achsel- und Beckenbereich je ein großes Nervengeflecht bilden und sich dann weiter als "eigentliche“ Nerven in Arme und Beine verzweigen bzw. in umgekehrter Richtung aus Armen und Beinen über die Nervengeflechte in das zentrale Nervensystem Informationen leiten.

In der westlichen Welt weit verbreitet ist die Trennung der beiden Facharztrichtungen Neurologie und Psychiatrie: die Neurologie als Gebiet der konkreten organischen Erkrankungen (wie Lähmungen, Kopf- und andere Schmerzen, Multiple Sklerose, Parkinson, Schlaganfall, Epilepsie, Hirntumore u.ä.), die Psychiatrie mit der Konzentration auf die so genannten "psychischen" Erkrankungen (Depression, Schizophrenie, Neurosen und Persönlichkeitsstörungen).

In Deutschland besteht aus historischen Gründen noch eine enge Verbindung beider Gebiete. Allerdings führen seit den 90er Jahren, der "Dekade der Hirnforschung", die immensen Entwicklungen auf dem Gebiet der Neurologie, in der Diagnostik und den Behandlungsmöglichkeiten von Erkrankungen wie beispielsweise Parkinson, Multipler Sklerose, Schlaganfall, Epilepsie und Alzheimer auch hierzulande mehr und mehr zu einer Trennung der Fachgebiete. Schon deshalb, weil sich niemand, der in beiden Bereichen, der Neurologie und der Psychiatrie, kompetent und auf dem neuesten Wissensstand sein möchte, über alles Neue wirklich ständig auf dem Laufenden halten kann...

Natürlich gibt es bei vielen neurologischen Erkrankungen auch einen psychischen Aspekt, und selbstverständlich nimmt auch der Neurologe ihn wahr und berücksichtigt ihn bei der Behandlung. Jedoch wird ein Neurologe eine neurologische Erkrankung nicht psychotherapeutisch behandeln, sondern sich auf die Behandlung auf organisch-neurologischer Ebene konzentrieren. Für die (Weiter-)Behandlung der psychischen Aspekte wird gegebenenfalls eine Überweisung zu Fachleuten, etwa für Psychotherapie, Psychologie, Psychosomatik, Nervenheilkunde oder Psychiatrie zu empfehlen sein.

Selbstverständlich bestehen auch zu den anderen medizinischen Fachrichtungen, z.B. zur Inneren Medizin, Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Orthopädie, Neurochirurgie und anderen, enge Verbindungen und Überschneidungen.

​​Welche Krankheiten behandelt ein Neurologe?

Häufige neurologische Krankheitssymptome bzw. Krankheiten sind:

Schmerzen wie z. B. Kopfschmerzen und Wirbelsäulenschmerzen, Schwindel, Bewegungsstörungen, Schlafstörungen, Ohnmachtsanfälle, "Black-outs", epileptische Anfälle, Hirndurchblutungsstörungen, Hirntumore, Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen, Störungen der Sinneswahrnehmung wie Seh-, Gefühlsstörungen (Taubheit, Brennen, Kribbeln, Elektrisieren u.ä.), Riech-/Geschmacksminderung, Lähmungen und Schwächen der Muskulatur.

Auch Blasenstörungen gehören teilweise zum neurologischen Fachgebiet, da sie auf eine Störung der Nervenversorgung zum Blasenmuskelzurückzuführen sein können.

Bei erektiler Dysfunktion ("Potenzstörung") sind ebenfalls Nerven beteiligt, so dass auch mögliche neurologische Ursachen in der Abklärung und Behandlung eine Rolle spielen. (Für die Behandlung der Blasenstörungen und der erektilen Dysfunktion erweist sich in unserer Praxis die Zusammenarbeit mit Herrn Möhler als Urologen fachübergreifend als sehr vorteilhaft und für die Patientinnen und Patienten effektiv.)

In den letzten 10-15 Jahren ist es dank intensiver Gehirnforschung und verbesserter Untersuchungsmethoden möglich geworden, die meisten Erkrankungen des Nervensystems in einer modernen neurologischen Praxis ambulant zu erkennen und eine gezielte Behandlung einzuleiten.

Als eine der wenigen neurologischen Praxen Berlins bieten wir die komplette elektrophysiologische Abklärung des gesamten Nervensystems, also sowohl des peripheren Nervensystems als auch des zentralen Nervensystems. Die "periphere" elektrophysiologische Diagnostik erfolgt durch spezialisierte EMG/NLG-Untersuchungen, die "zentrale" elektrophysiologische Diagnostik durch EEG und evozierte Potentiale (VEP, AEP, SEP, P300). Falls erforderlich, führen wir auch dopplersonographische Durchblutungsmessung sowohl der zum Gehirn fließenden Arterien (mit CW-Doppler und farbcodierter Duplexsonographie) als auch der direkten Hirndurchblutung (mit TCD, transcranieller Dopplersonographie) durch.

Wir sind für Sie da:

Gemeinschaftspraxis
Dr. med. Wolfram von Pannwitz, MBA

Dr. med. Marie Perle Brinckmann

Tel.: 030-7908850

Bitte beachten Sie, dass wir in jedem Fall eine Terminvereinbarung benötigen, sowohl bei Erstvorstellungen als auch bei Wiedervorstellungen. Sollten Sie Patient*in unserer Praxis sein und einen akuten Notfall haben, melden Sie sich bitte ebenfalls telefonisch, damit wir das weitere Vorgehen sofort besprechen können.

 

Bei gesetzlich versicherten Patient*innen (GKV) benötigen wir bei Erstvorstellung unbedingt eine Überweisung des Hausärztin/des Hausarztes. Diese sollte möglichst kurzfristig ausgestellt sein. Dies gilt auch, wenn Ihr letzter Termin bei uns länger als ein Jahr zurückliegt.

 

Wenn Sie bereits Patient*in unserer Praxis sind und ein Anliegen haben (Terminvereinbarung, Rezeptwunsch, anderes) nutzen Sie bitte ebenfalls die oben genannten Kontaktmöglichkeiten.

 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

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